Diese Übung ist so etwas wie eine innere Mediation, eine Mediation mit meinem inneren Team, die zu vielen neuen Erkenntnissen über mich selbst und zu innerem Frieden führt.
Struktur:
Bei mir im Seminar findet sie zu dritt statt, wobei entweder alle mit einer eigenen Situation arbeiten können, oder auch nur eine Person. Wenn mehrere arbeiten möchten, hat es sich bewährt, dass alle Teilnehmerinnen erst den ersten Teil durchlaufen, bevor sie dann zum zweiten übergehen. Aber sie funktioniert auch gut, wenn Teil zwei direkt auf Teil eins folgt.Ablauf:
Teil 1
1. A erinnert sich an eine Situation, in der
sie/er nicht in Frieden damit ist, wie sie/er sich verhalten hat. Erzählt sie
in ganz wenigen Sätzen B und C.
2. A versetzt sich wieder in diese
Situation und spricht nach und nach alle Gedanken und Urteile zu ihrem
Verhalten aus, die ihr kommen. Sie sagt: Eine Stimme in mir sagt…, ein Teil von
mir denkt, ….. Sie gibt diesen Stimmen
oder Anteilen Namen, als ob sie Personen auf ihrer inneren Bühne wären. B und C unterstützen sie dabei, indem sie die Gedanken
auf Moderationskarten aufschreiben und sie den entsprechenden Persönlichkeiten
zuordnen. Jeder neue Gedanke wird entweder einer bereits existieren inneren
Persönlichkeit zugeordnet oder bildet eine neue.
3. Dabei kann es Spaß machen, den gefundenen Spielern auf
meiner inneren Bühne Namen und ein Aussehen zu geben und ihnen
Charaktereigenschaften zuzuschreiben. B und C unterstützen.
Wenn A fertig ist, ist erst B und dann C an der Reihe und findet ihre inneren Stimmen und Persönlichkeiten und das, was sie sagen.
Teil 2
4. A arbeitet wieder und gibt allen gefundenen Stimmen/Persönlichkeiten
einen eigenen Platz. A setzt sich auf den Platz der Stimme, die am
dringendsten Einfühlung braucht und spricht aus ihr heraus. Hierfür bekommt sie
von B und C
Einfühlung. Wenn sie in Frieden mit sich und entspannt ist, wechselt A auf den
nächsten Platz, solange, bis alle Stimmen gehört wurden und ruhig sind.
Wenn die einzelnen Persönlichkeiten dabei in Streit miteinander geraten, haben wir es als spannend und unterstützend erlebt, wenn B oder C sich als Stellvertreterin mit auf die Bühne begeben.
Wenn die einzelnen Persönlichkeiten dabei in Streit miteinander geraten, haben wir es als spannend und unterstützend erlebt, wenn B oder C sich als Stellvertreterin mit auf die Bühne begeben.
5. Danach
wechselt A wieder auf „ihren“ Platz
und erzählt, wie es ihr jetzt geht. Vielleicht sind die inneren Stimmen in
einen Frieden miteinander gekommen und sie braucht jetzt nichts. Vielleicht
ergibt aus dem vorausgegangenen Prozess eine Bitte an sich selbst, mit der sie
die Bedürfnisse aller ihrer inneren Anteile in diesen Frieden bringen kann.
Am Ende betrachtet sie noch die Fragen: Wie
geht es mir jetzt? Hat sich etwas in mir verändert?
Damit ist der Prozess für A zu Ende und B und C sind jetzt an der Reihe.
6. Wenn alle mit ihren inneren Stimmen
gearbeitet haben, nehmt Euch noch Zeit für Austausch und Feedback: Wie geht es
mir jetzt? Was war hilfreich, was nicht? Was fiel schwer, was leicht? Was habe
ich gelernt?
(Natürlich funktioniert dieser Prozess auch gut, wenn nur eine Person in der Gruppe arbeitet.)